Aufbau einer Smart Home Installation in einem freistehenden Einfamilienhaus und Erfahrungen daraus

  • Auswahl von INNOGY als Smart Home System

    Innogy wurde als Smart Home System ausgewählt, weil:

    • Mit EQ ist ein renommierter Hersteller mit langjähriger Erfahrung Partner von INNOGY
    • Das System ist mit einem bekannten Übertragungsprotokoll ausgestattet
    • Buderus Logamatic kann von dem System eingebunden werden
    • Der Umfang der Smart Home Komponenten ist relativ groß

    Umfang der Installation

    • Zentrale
    • List item
    • 3 Fernbedienungen
    • 3 Raumthermostate
    • 11 Heizkörperthermostate (3-Batterien)
    • 12 Fenster/Türsensor (+ 2 in Reserve)
    • 3 Wandschalter (+1 in Reserve)
    • 2 Bewegungsmelder innen
    • 3 Unterputz Dimmschalter
    • 2 Dimmzwischenstecker
    • 2 Zwischenstecker (in Reserve)
    • 5 Unterputzschalter
    • 1 Buderus Heizung ist nicht eingebunden, obwohl verfügbar
    • 1 Stromzähler analog

    Orte, Szenarien, Zustände

    • Es sind 15 Orte definiert
    • Es sind 12 Szenarien der Kategorie Klima definiert
    • Es sind 7 Szenarien für die Kategorie Türen- und Fenster definiert, die aber auch Klima zugeordnet werden können
    • Es sind 3 Szenarien für Draussen definiert, die noch erprobt werden müsssen und durch eine eigengebaute Schaltung Garagentore schalten
    • Es ist 1 Szenario Kategorie Energie (Urlaub) definiert, das auch dem Klima zugeordnet werden kann
    • Es sind 6 Szenarien zur Schaltung von Zuständen definiert
    • Es sind 12 Szenarien für die Kategorie Beleuchtung definiert
    • Es ist 1 Szenario für die Kategorie Sicherheit definiert
    • Es sind 7 Zustände definiert

    Erfahrungen

    • Das System ist sicher in Bezug auf Datenschutz.
    • Die Regelung funktioniert in der Regel bei der Vielzahl der Geräte
    • Eine Enttäuschung ist die Anbindung der Buderus Heizung. Hier ist wahrscheinlich weniger mehr.

      • Die Fehler wurden in der Community ausreichend beschrieben
      • Die Heizung wurde daher komplett aus dem System ausgeschlossen (und damit leider auch die Anzeige der Temperaturen und Leistung).
      • Ein erster Schritt wäre, die Heizungsregelung komplett auf Steuerung umzustellen und nur die Parameter von Hand, die in der Buderus Heizung einzustellen sind, auch im INNOGY Smart Home zu durch manuelle Vorgaben zu verwalten und nicht zu versuchen diese von der Raum- und Heizkörperthermostaten zu übernehmen und zur regeln. Dies gilt insbesondere für Räume, bei denen ohnehin Reserven im Heizkörper vorhanden sind und die dann zu größeren Hüben der Temperaturschwingung (siehe auch im Text weiter unten) führen. Durch manuelle Einstellung der Temperaturen in der Heizung bzw. IOS-APP von Buderus funktionierte das sehr gut. Damit kommen die Regelkonzepte von Buderus und INNOGY nicht durcheinander. Im Einzelnen sollten im Smart Home folgende Einstellungen der Buderus Heizung zu verwalten bzw. Werte angezeigt werden können:

        • Solltemperaturen und Zeiträume der Raumtemperatur (Wird bei Buderus auch ohne aktive Raumthermostate zur Berechnung der Vorlauftemperatur benötigt)
        • Solltemperaturen und Zeiträume der Warmwasserversorgung
        • Zeiträume und Steuerung der Zirkulationspumpe
        • Anzeige der Außentemperaturen, der Vorlauftemperaturen, und der Energiemengen oder Heizölverbrauch. Nicht nur Leistung 100%, sondern wirkliche Energieverbräche)
    • Die Heizkörperthermostate reagieren nicht immer auf die Zustandsmessungen der Fenster / Tür Sensoren.

    • Die Daten sollten in der Zentrale im 5-Minuten-Takt gespeichert werden und dort auch auszulesen sein. Speicherplatz ist heute ja nicht unbedingt ein Problem. Datenexport zur Weiterverarbeitung als CSV-Datei ist ein Muss, leider nicht vorhanden.
    • Die Reaktion bei Szenarien, wo mehrere Sensoren angesprochen sind ist teilweise zu langsam. Wenn z.B. Bewegungsmelder und andere Schalter, bzw. Zustände abgefragt werden ist das Einschalten verzögert. Daher konnte teilweise diese Szenarien nicht umgesetzt werden und auf die von INNOGY vorgegebene Szenarien zurückgegriffen werden. Hier ist sicher die Intelligenz in der Smart Home Zentrale vorzuhalten und nicht über das Internet erst bei INNOGY zu rechnen.
    • In Bezug auf die Wetterstationen sollten vorhandene Stationen genutzt werden können. Hierbei könnte sicher auch auf das Know How der Wetternetzwerke zurückgegriffen werden. Z.B. sollte es in Zusammenarbeit mit dem Wetternetzwerk AWEKAS möglich sein. Vielleicht wäre hier der Weg die Daten von AWEKAS aus dem Internet in einer einheitlichen Schnittstelle zu übernehmen. Als Beispiel sei hier meine Wetterstation hingewiesen: https://www.awekas.at/de/instrument.php?id=14437.
    • Wünschenswert wären Schalter, die einen Relaisausgang steuern, z.B. für ein zweites Netzt bei 48/24VDC oder 230V
    • Ärgerlich war, dass bei der Auswahl des Stromzählers nicht auf die Hinweise in der Dokumentation geachtet wurde, in denen beschrieben wird, dass Siemens Zähler wegen Reflektionen nicht abgelesen werden können. Dieser Hinweis sollte deutlicher in der Beschreibung auf der Internetseite hervorgehoben werden. Dieser Umstand ist sehr verwunderlich, da sicherlich viele Stadtwerke mit der bewährten Technik von Siemens gearbeitet haben. Durch Lackieren von den dem Zähler gegenüberliegenden Flächen im Zählerkasten und Einbau einer 3W LED-Lichtleiste konnte dieser Mangel halbwegs ausgeglichen werden.

    Abstimmung von Heizung und Regelung

    Wesentlich für eine gute Regelung des Gesamtsystems Buderus Heizung und INNOGY Smart Home waren folgende Punkte

    • Außentemperatursensor muss frei der Witterung ausgesetzt sein
    • Hydraulischer Abgleich des Systems
    • Sofern Heizkörper eher zu klein oder zu groß für den Raum sind, Anpassung der Wärmeleistung der Heizkörper durch Änderung der Voreinstellung im hydraulischen Abgleich
    • Dabei Kurve der Pumpe beachten. So ist die Pumpe auf eine lineare Abhängigkeit des Pumpendrucks vom Volumenstrom eingestellt.
    • Die Heizkurve konnte auf 60°C Vorlauftemperatur bei -10°C Außentemperatur eingestellt werden für eine Innentemperatur von 21°C
    • In den Wohnräumen Küche und Wohnzimmer konnten damit praktisch Temperaturschwingungen komplett unterbunden werden und die Räume sind durch die ständig durchströmten Heizkörper behaglich, ohne das die Heizungstemperatur zu hoch sind.
    • In den übrigen Räumen sind Temperaturschwingungen von 0,5 - 1°C vorhanden, können aber im Hinblick auf die Gesamtoptimierung des Systems akzeptiert werden.

    Zusammenfassend kann gesagt werden, dass immer das Gesamtsystem bei Einbau einer Regelung beachtet werden muss. Wesentlich ist, dass auch der Betreiber sich mit der Heizung befasst und entsprechende Optimierungen durchführt. Leider wird man in vielen Fällen auch eine fachliche Beratung benötigen. Die Dauer der Optimierung betrug etwa ein halbes Jahr. Jetzt nach dem kalten Winter funktioniert das Gesamtsystem sehr zufriedenstellend (trotz der Mängel im Smart Home) auch unter den wechselnden Witterungsbedingungen.

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