Beiträge von elbenmutter

    Da hast Du Recht! Obwohl wir in der Bücherei tatsächlich mehr Kinder als Leser haben als Erwachsene. Selbst die Kinder, die "Nicht-Leser" als Eltern haben, können wir oft gewinnen. Das geht dann meist über den Umweg "Lernfilme", danach "Hörbücher", zuletzt "Bücher". Ganz auffällig ist, dass die Kinder oft Probleme mit Büchern bekommen, wenn sie in die dritte Klasse kommen. In den Schulbüchern werden ab der dritten Klasse "Transferleistungen" vorausgesetzt, obwohl diese erst sicher ab der fünften Klasse geleistet werden können. In dieser Zeit ist es wichtig, dass die Kinder mit ganz einfachen Büchern die Lust am Lesen behalten. Gelingt das, dann werden es meistens gute Schüler.

    Und das Plastikspielzeug und der Fernseh- und Computerkonsum bei Kleinkindern ist einfach nur gruselig. Deine Kinder sind ja noch klein, warte mal ab, wenn sie 10 oder 16 sind, dann wird es nämlich immer schwieriger, diesen Bereich zu lenken. Da jetzt unsere Schulkinder bald mit Tablets lernen sollen, weiß ich ohnehin ncht, wie das Ganze noch eingedämmt werden soll.

    Vielleicht steht es mir gar nicht zu, hier so meine Meinung mitzuteilen, weil ich ja irgendwie ein Neuling in diesem Forum bin.

    Neben der ständigen Eile, in der jedermann lebt, ist das Ganze für mich auch eine grundlegende Ursachenmischung.

    Sprache ist für mich eine Herzensangelegenheit, durch fünf Kinder und zwei Enkelkinder meine ich, einen guten Einblick in unser Schulsystem zu haben.

    Zum einen wird unsere Schulbildung schlechter. Unterrichtsinhalte, die früher in der Realschule behandelt wurden, werden jetzt im Gymnasium durchgenommen; Hauptschulwissen reicht jetzt in der Realschule aus. Nicht umsonst kann heute der Großteil der Schüler das Abitur machen. Erst in der Oberstufe des Gymnasiums werden spezielle Inhalte gelehrt und die Schüler für die Prüfung vorbereitet.

    Zum anderen verarmt unsere Sprache. Als Beispiel kann hier der Genitiv genannt werden, der heute ja meist durch den Dativ ersetzt wird.

    Ich leite ehrenamtlich eine Bücherei, in der wir hauptsächlich Kinder und Jugendliche aller Bildungsschichten betreuen. Wenn man sieht, was heute in den Büchern steht (Beispiel „Gregs Tagebuch“), dann wundert man sich nicht mehr. Diese Bücher werden auch von den Eltern ausgeliehen und gern gelesen. Was immer auch gelesen wird - Es muss einfach sein und gut präsentiert werden!